Werner Gatterer – ein Gmündner in Wien

Werner Gatterer – ein Gmündner in Wien

Das Bild einer Gmündner Theatergruppe hat uns auf die Idee gebracht, Werner Gatterer in Erinnerung zu rufen. Er ist einer der Spieler und konnte sich – trotz hohen Alters – noch sehr genau an die Mitspieler von damals erinnern.

Stadtarchiv Gmünd in Kärnten
Stehend von links: Kotzian Liesl, Kainzner Josi, Name nicht bekannt, war Dentist bei Herrn Heinzinger, Stranner Gretl, Lax Fritz, Hartl Pepi, Werner Gatterer, Gröber Pepi, sitzend: Salzer, Kainzner, Pessentheiner hockend: unbekannt

Nun, wer ist Werner Gatterer: Geboren wurde er in Gmünd am 19. April 1922. Seine Eltern waren Peter Gatterer (geb. 1888), im Aufnahmebogen der Volksschule wurde als Beruf „Besitzer“ eingetragen, und Gottfrieda Gatterer (geb. Gaisa, geb. 1892), ihre Hochzeit in Gmünd war am 1. Juli 1920. Hier wuchs also Werner gemeinsam mit seinen Geschwistern Siegfried (geb.1918) und Erna (geb.1925) auf.

Am 3. November 1928 begann seine Schulzeit, die er nach Absolvierung der Oberstufe am 4. Juli 1936 beendete.

Er begann eine Schneiderlehre bei Reimund Hofer in der Unteren Vorstadt, wurde aber vor Beendigung der Lehrzeit eingezogen und kam erst nach dem Krieg und nach russischer Gefangenschaft nach Gmünd zurück. Hier vollendete er seine Berufsausbildung als Damen- und Herrenschneider und führte ab 1950 eine Schneiderwerkstatt in Gmünd.

Die Erfordernisse der Zeit brachten ihn Mitte der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts nach Wien, wo er im zweiten Bildungsweg die Lehrerbildungsanstalt besuchte und dann bis zum Antritt des Ruhestandes als Fachlehrer an einer Modeschule die Meisterklassen unterrichtete.

Mit seiner Heimatstadt Gmünd ist er stets in Verbindung geblieben. Seinem auch heute noch aktuellen Hobby – dem Spiel mit Worten und Reimen zu allgemeinen und auch aktuellen Themen – entsprangen viele Gedichte rund um Gmünd und das Liesertal.

Eines davon sei hier vorgestellt:

Wer dich kennt, der muss dich lieben,
du schönes Gmünd im Kärntnerland,
altes Gut ist dir geblieben,
geschaffen durch der Ahnen Hand.
Eingefriedet durch die Mauer,
einst, vor vielen hundert Jahr‘,
bist du geschützt durch Traditionen,
so soll es bleiben immerdar.
Die alten Gassen träumen Träume,
aus einer längst vergang’nen Zeit,
in alten Häusern schafft man Räume,
für fruchtvolle Arbeit, immer bereit.
Es wirken jetzt Künstler, mit viel Elan,
jedem zu zeigen, was Gmünd alles kann.
So wird die Stadt auch in kommenden Zeiten,
ihren vielen Gästen weiter Freude bereiten
und die Gmündner selber, ob groß, ob klein,
sind stolz und zufrieden, Gmündner zu sein.
Jene aber, die in weiter Ferne,
suchen nächtens der Heimat Sterne.

Werner Gatterer