Zum 250. Todestag von Eva Kary geborene Faschauner

Am 9. November jährt sich die Hinrichtung von Eva Kary oder „Eva Faschauerin“ wegen Giftmordes vom 9. November 1773 am Galgenbichl nördlich von Gmünd zum 250. Mal. Deshalb hier noch einmal ein kleiner Überblick über ihre Geschichte.

Eva Kary wurde beschuldigt ihren Mann in Malta im März 1770 mittels Arsenik vergiftet zu haben, woran dieser verstarb. Nach seinem Tod kamen Gerüchte auf, dass er nicht an einer natürlichen Ursache gestorben wäre. Das Landgericht Gmünd begann daraufhin mit einer Untersuchung, befragte die Hausleute und ließ den Leichnam exhumieren und obduzieren. Die Obduktion ergab eine Vergiftung mittels Arsenik oder ätzender Substanz (Arsenik ließ sich erst später mittels Marsh’scher Probe sicher nachweisen). Die Befragung der Hausleute ergab, dass Arsenik verbotenerweise im Haushalt vorhanden war. Eva Kary wurde daraufhin festgenommen und in Gmünd eingekerkert. Bei Kapitalverbrechen war der landesfürstliche Bannrichter zuständig, welcher erst 1772 seine Untersuchungen begann. Nachdem kein Geständnis von Eva Kary erfolgte, wurde sie gefoltert, was nach der Theresianischen Halsgerichtsordnung erlaubt war, von Kaiserin Maria Theresia aber bereits 1776 durch Erlass abgeschafft wurde. Unter der Folter erfolgte ein Geständnis, woraufhin sie wegen Vergiftung ihres Ehemannes schuldig gesprochen und zum Tode durch das Schwert verurteilt wurde.

Für einen genaueren Überblick und für weiterführende Literatur können Sie den Wikipedia-Artikel „Eva Faschaunerin“ lesen. Im Stadtarchiv befindet sich auch ein Digitalisat sowie eine Abschrift der Original-Gerichtsakten, die im Kärntner Landesarchiv aufbewahrt werden. Der auf der Geschichte basierende Roman „Eva Faschaunerin“, der in Eisentratten geborenen Autorin Maria Steurer, befindet sich in unserer Bibliothek.

Neue Veröffentlichungen zum Lieser- und Maltatal online

Mit pub.stadtarchiv-gmuend.at ist ein neuer Bereich zur Veröffentlichung von Texten über Gmünd und Umgebung online. Dort werden die in den Stadtnachrichten von Gmünd seit 2003 erscheinenden Berichte aus Gmünds vergangenen Tagen nach und nach auch online veröffentlicht, sofern möglich. Die Beiträge der letzten Jahre sind bereits online. Neue Beiträge erscheinen dort in einer für das Web angepassten und gegebenenfalls ausführlicheren Variante. Dort finden Sie auch Quellen zu den Beiträgen.

Die neuesten Beiträge finden Sie auf unserer Startseite. Neben der Serie aus Gmünds vergangenen Tagen können auch andere Texte zur Geschichte des Lieser- und Maltatals dort veröffentlicht werden, die nur online oder zusätzlich zu anderen Medien dort erscheinen. Schauen Sie doch einmal vorbei.

Artikel über den „Bartelmann“ in der Carinthia I veröffentlicht

Ulrike Mengeú, Mitarbeiterin im Stadtarchiv hat in der Carinthia I, 212. Jahrgang 2022 den Artikel „Der Bartelmann im unteren Maltatal – ein Panoptikum an Kulturgeschichte in Namen und Sage“ veröffentlicht, wo sie sich mit dem Bergmassiv Bartelmann im Maltatal aus namenkundlicher und kulturhistorischer Sicht beschäftigt.

Die Carinthia I ist die Zeitschrift des Geschichtsvereins für Kärnten und erscheint jährlich. Sie erschien 1811 das erste Mal und ist die älteste wissenschaftliche Zeitschrift Österreichs. Sie zählt auch zu den ältesten noch erscheinenden Zeitschriften im deutschsprachigen Raum. Mitglieder des Geschichtsvereins für Kärnten bekommen die Zeitschrift zugestellt. Nichtmitglieder können sie über den Geschichtsverein erwerben.

Wir freuen uns, dass nach einiger Zeit wieder ein Artikel einer Autorin aus dem Lieser- und Maltatal in der Carinthia I erschienen ist.

E-Buch „Aus dem Volksleben im Lieser- und Maltatal“ online
Paul Kriwetz

1964 erschien „Aus dem Volksleben im Lieser- und Maltatal“ von Josef Schmid (✝ 1961) posthum in der Carinthia I und als Buch im Verlag des Geschichtsvereins für Kärnten. In diesem Buch berichtet Schmid aus den Gerichtsprotokollen der Landgerichte Rauchenkatsch, Gmünd und Sommeregg über das Zusammenleben im Lieser- und Maltatal vergangener Zeiten.

Josef Schmid wurde 1890 in Innerkrems als Sohn eines Lehrers geboren, besuchte die Lehrerbildungsanstalt in Klagenfurt, promovierte an der Universität Graz, war bundesstaatlicher Volksbildungsreferent für Kärnten und gründete das Kärntner Bildungswerk. Er wurde in Malta begraben.

Das Buch war bisher nur als Teil unseres Carinthia I-Bestandes, aber nicht als eigenes Buch in unserer Bibliothek vorhanden. Da es vergriffen ist, hat Michael Glanznig stattdessen ein elektronisches oder E-Buch (e-book) daraus erstellt. Sie können das Buch daher auf Ihrem Computer mit geeigneter Software (z.B. Calibre) oder auf Ihrem Kindle oder anderem Lesegerät lesen. Sollten Sie kein Lesegerät besitzen, dann können Sie das Buch auch online in unserem Katalog lesen.

Die Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Geschichtsvereins für Kärnten, wofür wir uns herzlich bedanken. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.

Neues Image-Video zum Stadtarchiv Gmünd
Regenfelder/Media Valley

Bernhard Regenfelder von Media Valley hat für das Stadtarchiv Gmünd in Kärnten ein sehr schönes Image-Video erstellt, wofür wir uns herzlich bedanken. Das Video zeigt sehr schön, was die Anliegen des Stadtarchives Gmünd sind. Sehen Sie sich das Video unten bei YouTube an.


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Kirchenbücher der evangelischen Pfarrgemeinde Dornbach online

Kirchenbücher der evangelischen Pfarrgemeinde Dornbach online

Das Stadtarchiv Gmünd in Kärnten hat die Kirchenbücher der evangelischen Pfarrgemeinde Dornbach digitalisiert und diese können jetzt auf Matricula Online eingesehen werden. Siegfried Lagger und Michael Glanznig haben die Bücher in Fischertratten abfotografiert und nach einer Nachbearbeitung durch Michael Glanznig wurden sie an das Archiv der evangelischen Kirche in Österreich übergeben, welches dann die Online-Stellung veranlasst hat.

Damit konnte eine Lücke geschlossen werden, da von Dornbach bisher keinerlei Bücher online waren. Bis zum Jahr 1849 wurden evangelische Personen in den katholischen Kirchenbüchern mitgeführt und ab 1849 sind diese nur mehr in den evangelischen Kirchenbüchern zu finden. An Ahnenforschung interessierte Personen können nun bequem von zu Hause aus zu evangelischen Vorfahren aus Gmünd und dem Maltatal recherchieren.

Wir danken Maria Bacher, der Kuratorin der Pfarrgemeinde Dornbach, Pfarrer Oliver Prieschl und dem Archivar der evangelischen Kirche Johannes Leitner für die Zusammenarbeit. Danke auch an Wolfram Ainetter für das Zurverfügungstellen seiner Fotolampe, welche die Beleuchtung der Bücher erheblich verbessert hat.